Kölner Stadtanzeiger: Das Apfelfest 2014 des Bergischen Streuobstwiesenvereins

Bericht des Kölner Stadtanzeiger vom 14.10.2014, zitiert aus dem Internet:
http://www.ksta.de/overath/landwirtschaft-in-rhein-berg-grosse-vielfalt-an-bergischen-baeumen,15189236,28733250.html

Große Vielfalt an Bergischen Bäumen

Beim Apfelfest in Overath konnten Gartenbesitzer die Sorten der Früchte bestimmen lassen. Die häufigste Sorte im Rheinisch-Bergischen Kreis ist der Rheinischer Winterrambur. Der Pomologe Hartmut Brückner präsentierte 140 Apfelsorten.

Overath: Pomologe Hartmut Brückner wirft einen kritischen Blick auf den, zugegebenermaßen etwas mickrig ausfallenden, unregelmäßig geformten Apfel aus dem heimischen Garten. Er wiegt ihn noch kurz in der Hand und nickt dann entschieden mit dem Kopf: „Ein Rheinischer Winterrambur, keine Frage.“

Die häufigste Streuobstsorte im Rheinisch-Bergischen Kreis, erklärt er, wenn auch ein bisschen klein. „Den Baum sollten Sie mal schneiden“, rät der Pomologe augenzwinkernd. Der Bergische Streuobstverein hat dem Lieblingsobst der Deutschen ein Fest gewidmet, bei dem man nicht nur die heimischen Äpfel bestimmen lassen kann.

Die Apfelsorten-Ausstellung zeichnete sich durch eine hohe Vielfalt aus: 140 Apfelsorten hat der Pomologe binnen einer Woche aus ganz Deutschland und der Schweiz zusammengetragen. So viele Äpfel auf einem Fleck finde man selten, erklärt er.  Neben den gängigen Streuobst- und Hausbaumsorten sind auch Raritäten wie spezielle Allergikeräpfel zu finden, die auf dem Markt nicht frei erhältlich sind.

Nicht nur Ratsuchende finden durch Obstbau- und Obstsortenberatungen Hilfe, sondern auch Feinschmecker kommen auf ihre Kosten: Neben dem Verkauf von Tafeläpfeln aus dem Streuobstbau kann man auch frisch gepressten Apfelsaft erwerben.

Unterdurchschnittliche Ernte

Die Ernte fällt dieses Jahr jedoch unterdurchschnittlich aus. „Zuerst sah es nach einer reichhaltigen Ernte aus“, erklärt Brückner. Durch die frühere Blütezeit verschob sich der Reifepunkt jedoch um zwei Wochen nach vorn, die Folge: Alle Äpfel fielen frühzeitig vom Baum. Und Fallobst macht mehr Arbeit, denn die faulen Äpfel müssen nachträglich aussortiert werden.

Für den Pomologen, der als Einmannbetrieb nur von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt wird, bedeutet das einen hohen Arbeitsaufwand. Auch in der Menge des selbst gemachten Apfelsafts macht sich die ungünstige Erntesituation bemerkbar: Statt der üblichen 16 Tonnen presste Brückner dieses Jahr nur zehn.

Für angehende Apfelbaumbesitzer gibt es einen Obstbaumverkauf. Dieser liegt dem Pomologen besonders am Herzen: „Ich lege Wert darauf, dass ich die Bäume selber aussuche“, erklärt er. Eine gleichmäßig gewachsene Krone erspare Arbeit bei der Erziehung.

Neben den Äpfeln präsentieren sich Pilze und Bienen als weitere Hauptdarsteller des Fests. Die Imkerei sei für den Obstanbau unverzichtbar, erklärt Brückner und daher sei es umso wichtiger, die örtlichen Imkereien zu unterstützen. Pilzexperte Willi Menrath klärt über Pilzarten, ihre ökologische Bedeutung und darüber auf, wie nachhaltiges Sammeln funktioniert. Das Apfelfest in Overath ist damit ein ökologischer Rundumschlag.