Wühlmausschutz 3: Pflanzung in einen Hohlzylinder

Wühlmausschutz 3: Pflanzung in einen Hohlzylinder aus verzinktem Maschendraht

Diese Methode stammt von Jan Bade, dem Organisatoren der 2-jährigen Fortbildung des Pomologen-Vereins zum Obstgehölzpfleger .

Wühlmausschutz durch Schutz der Hauptwurzeln im inneren Bereich

 

 

Skizze-Wühlmausschutz3

Wühlmäuse graben nur bis zu einer Tiefe von 70 cm. Wurzelstrukturen, die sich unterhalb dieser Grenze bilden, bleiben unversehrt.

Apfelbäume sind bei Bedarf in der Lage, von den senkrechten Pfahlwurzeln ausgehend eine zweite, tiefer gelegene horizontale Wurzelebene zu bilden. Dort kommen die Wühlmäuse nicht mehr hin. Von dieser zweiten Ebene aus können dann senkrechte Wurzeln zu den weiter oben gelegenen, nährstoffreicheren Bereichen wachsen.

Vgl. V.Kollesnikow, „Rootsystems oft Fruit-Plants“, Mir Publishers, Moscow 1971, S.52, https://archive.org/stream/KolesnikovTheRootSystemOfFruitPlants/Kolesnikov-The-Root-System-Of-Fruit-Plants#page/n5/mode/2up

Wir benötigen:

  • Dünnen verzinkten Maschendraht, Maschenweite 13 mm, eine Rolle 100 cm hoch.
  • Verzinkten Draht zum Verbinden der Enden

Vorgehensweise:

  • Von dieser Rolle schneiden wir ein Stück in einer Länge von 160 cm ab.
  • Das 160 cm breite Drahtgeflechtstück wird zu einem Hohlzylinder mit ca. 50 cm Durchmesser gerollt. Danach  werden die überlappten Enden mit verzinktem Draht verbunden. (Natürlich kann der Durchmesser auch größer sein. Je größer der Durchmesser des Hohlzylinders ist, desto mehr Platz haben die Wurzeln)
  • Wir benötigen ein 70 cm tiefes und über 50 cm breites Loch in die Erde, so dass der 100 cm hohe Zylinder nur noch 30 cm aus dem Boden herausragt.
  • In den Zylinder pflanzen wir den Jungbaum, oberhalb des Bodens drücken wir oben das Drahtgeflecht eng um den Stamm, dass er auch oberhalb der Wurzeln vor Wühlmausverbiss geschützt ist.

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Jürgen Obst und Rolf Meyer, Teilnehmer der Ausbildung zum Obstgehölzpfleger beim Pomologen Verein, freuen sich über die Pflanzung des ersten Baumes nach der Methode von JAN BADE.

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Wühlmausschutz 2: Pflanzung in Rollkies

Neue Methoden gegen Wühlmaus-Verbiss

Hier wird eine wirksame Vorgehensweise zum Schutz der Bäume gegen Wühlmaus-Verbiss zu schützen:

A. Wühlmaus-Verbiss-Schutz bei der Pflanzung wurzelnackter Streuobst-Bäume

 

  1. Ausheben eines Pflanzlochs von 35 bis 45 cm Durchmesser und ca. 30 cm Tiefe,
  2. napfförmiges Auskleiden des unteren Bereiches des Pflanzlochs mit Mutterboden,
  3. Einsetzen des wurzelnackten Jungbaums, wobei die nach unten führenden Wurzeln in den Mutterboden gedrückt werden. Dabei muss der Baum festgehalten werden.
  4. Den Boden des Mutterbodennapfes mit Rollkies, Körnung 8 bis 16 mm auffüllen,Wurzelnackt-in-Kies
  5. schrittweises weiteres Auskleiden der Pflanzlochwand nach oben mit 10 bis 15 cm dicker Mutterbodenwand, so dass die Wurzelenden in der Mutterbodenwand sitzen.
  6. Schrittweises Auffüllen des Hohlraums in der Mitte bis unter die Verzweigung der Wurzeln mit Rollkies. Sicherstellen, dass der Hohlraum unmittelbar unter der Wurzelverzweigung aufgefüllt ist, notfalls Rollkies hineinstopfen.
  7. Auskleiden der Pflanzlochwand mit Mutterboden bis zur Oberfläche,
  8. Auffüllen der hohlen Mitte ringsum den Stamm mit Rollkies. Es soll in der Pflanzlochmitte ein Rollkies gefüllter Zylinder von ca. 15cm Durchmesser und 20cm Tiefe entstehen, in den die Wühlmäuse nicht eindringen.
  9. Sollte ein Pfahl notwendig sein, muss dieser vorher nach dem Ausheben des Pflanzlochs eingeschlagen werden und in das Pflanzschema einbezogen werden.

B. Pflanzbeispiel eines Jungbaums mit Wurzelballen in Rollkies,
Körnung 8 bis 32mm

Vorgehensweise:

  1. Ausheben eines Pflanzlochs von ca. 65cm Durchmesser und ca. 45cm Tiefe, wenn der mit Wurzelballen-in-KiesWurzelballen einen Durchmesser von 35cm und eine Höhe von 25 bis 30cm hat. Das Pflanzloch muss an die Größe des Wurzelballens angepasst werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass um den Wurzelballen herum eine Schale mit Rollkies von mindestens 15cm passt.
  2. Muldenförmiges Auffüllen des Pflanzloches mit Rollkies, Körnung 8 bis 32mm,
  3. Einsetzen des Jungbaums mit dem Wurzelballen in die Rollkiesmulde. Dabei muss der Baum möglicherweise festgehalten werden.
  4. Auffüllen der Zwischenräume neben dem Wurzelballen mit Rollkies. Der Rollkies soll kegelförmig zum Stamm hin aufgefüllt werden.
  5. Auffüllen des Pflanzloches mit Mutterboden bis zur Oberfläche,
  6. Sollte ein Pfahl notwendig sein, muss dieser nach dem Einsetzen des Baums neben dem Wurzelballen eingeschlagen werden und in das Pflanzschema einbezogen werden.

Wühlmaus-Schutz 1: Pflanzung in verzinkten Drahtkäfig

Nutzung eines verzinkten Maschendrahtkäfigs als Wühlmaus-Schutz

Vorgehensweise beim Pflanzen eins jungen Obstbaums nach dieser Methode

  1. Als Wühlmaus-Schutz hat sich verzinktes, möglichst dünnes Sechseckgeflecht, Maschenweite 13 mm, bewährt.
    Wichtig: der Käfig muss besonders groß sein, damit die Wurzeln Platz zum Wachsen haben: Breite 1,0 m, einmal mit einer Länge von ca. 3,2 m für die Seitenwände und zum anderen mit einer Länge von 1,0 m für den Bodenbereich.
  2. Ausheben eines Pflanzlochs von etwas mehr als 1,0 m Durchmesser und einer Tiefe von ca. 50 cm,in Draht
  3. Auslegen des Drahtbodens von 1 x 1 m in das Pflanzloch. Dabei müssen die Ecken nach
    oben aufgebogen werden, also der Pflanzlochwand angepasst werden.
  4. Hineinstellen der kreisrunden Seitenwand, Umfang 3,2 m, so dass sie 1,0 m aufrecht und parallel zur Pflanzlochwand steht. Dabei die Unterseite mind. 5cm rechtwinklig abbiegen, so dass die Seitenwand rundum auf dem Drahtboden überlappt und ein nach unten geschlossener Drahtkäfig entsteht.
  5. Befüllen des Drahtkäfigs mit Mutterboden bis ca. 10 cm unterhalb der Oberfläche,
    dabei in der Mitte ein Pflanzloch für einen wurzelnackten Jungbaum oder einen mit Wurzelballen versehenen aussparen.
  6. Jungbaum in die ausgesparte Pflanzmulde setzen. Dabei muss er festgehalten werden,
  7. Auffüllen der Jungbaumwurzel oder des Wurzelballens mit Mutterboden,
  8. Umlegen des überstehenden Drahtgeflechts und Überlappen bis hin zum Stamm, dabei am Stamm nach oben stehen lassen, nicht zusammenbinden.
  9. Auffüllen der 10cm-Schicht oberhalb der überlappenden Drahtlage bis zur Oberfläche,
  10. Sollte ein Pfahl notwendig sein, muss dieser vor dem Auffüllen des Wühlmaus-Schutz – Drahtkäfigs eingeschlagen werden. Zuvor muss der Drahtboden an dieser Stelle ein wenig aufgeschlitzt werden, damit der Pfahl durch den Draht getrieben werden kann. Die obere Drahtschicht muss um den herausragenden Pfahl aufgefaltet werden.